Was vor dem Kauf eines Graupapageis zu beachten ist
Einen Graupapagei sollte man niemals aus einer Laune heraus kaufen. Diese Tiere können bis zu 60 Jahre alt werden und bedeuten eine Lebenslange Verpflichtung zur Pflege. Nehmen Sie sich Zeit, sich mit dem Verhalten und den Bedürfnissen eines solchen Tieres auseinander zu setzen und bedenken Sie alle wichtigen Dinge. Es muss ihnen klar sein, dass eine große Verantwortung auf Sie zukommt.
Die nachfolgenden Punkte sollten Sie unbedingt klären, bevor Sie beschließen, sich einen Graupapagei zu kaufen.
Kosten: Graupapageien sind sehr anspruchsvolle und vor allem teure Tiere. Seien Sie sicher, dass Sie wirklich für alle Kosten die so ein Tier verursacht, aufkommen können. Schon die Anschaffung kann schnell extrem kostspielig werden. Ein Graupapagei kostet im Durchschnitt 750,- € Und auch der Käfig kann je nach Größe bei 600,- bis 900,- € liegen. Doch das sind nur die reinen Anschaffungskosten. Hinzu kommen Futter, Einstreu, Spielzeug und auch der Besuch beim Tierarzt ist meist nicht günstig. Sie sollten sich bewusst sein, dass es so auch zu finanziellen Einschränkungen kommen kann, wenn Ihr Graupapagei z. B. krank ist und über längere Zeit Medikamente nehmen muss.
Geduld zur Eingewöhnung:
Graupapageien sind sehr scheue Tiere und ein Umzug in eine komplett ungewohnte Umgebung ist purer Stress für sie. Gerade bei Graupapageien, die in Naturbrut groß gezogen wurden ist es schwierig, da sie noch nicht an Menschen gewöhnt sind. Sie müssen Geduld haben, dem Papagei viel Zeit geben und warten bis es auf Sie zukommt. Je nach Wesen des Tieres kann es Tage oder sogar Wochen dauern, bis Sie ihren Papagei streicheln können und ab und zu werden Sie den ein oder anderen Rückschlag erleben. Besonders wichtig ist Ruhe. Laute Musik, oder häufige Besuche können Papageien erschrecken. Auch andere Familienmitglieder müssen Rücksicht nehmen. Sprechen Sie das vorher unbedingt ab und klären Sie ob jeder dazu bereit ist.
Pflege bei Urlaub oder Krankheit:
Wenn Sie mehrere Tage nicht zu Hause sind, ist es wichtig, dass ihr Graupapagei gut versorgt ist. Dazu gehört nicht nur, dass er immer frisches Futter und Wasser zur Verfügung hat, sondern ebenfalls täglicher Freiflug, Beschäftigung und Ansprache. Klären Sie vor dem Kauf unbedingt, wer sich um das Tier kümmert, wenn Sie in Urlaub fahren oder krank sind. Es sollte eine Person sein, die sich ohne hin viel mit dem Vogel beschäftigt, da der Papagei sonst verängstigt auf die fremde Person reagiert und es kann passieren, dass er sich beim Freiflug nicht mehr freiwillig in den Käfig bewegen wird, vielleicht nicht frisst, oder im schlimmsten Fall sogar angreift um sein Revier zu verteidigen, wenn er sich bedrängt fühlt.
Der zeitliche Aufwand:
Wer einen handzahmen Graupapagei hält, sollte sich im Klaren sein, dass er viel Zeit für das Tier braucht. Diese Vögel brauchen viel Aufmerksamkeit, Beschäftigung und Ansprache. Daher ist es wichtig, sich täglich gut und viel um Sie zu kümmern. Im Durchschnitt benötigt ein Graupapagei ca. 5 Stunden Freiflug. Außerdem sind tägliches Spielen und Training Pflicht, damit der Papagei glücklich und gesund ist. Je nach Wesen des Tieres kann auch das 2 – 3 Stunden in Anspruch nehmen. Doch auch damit ist es nicht getan. Sie müssen auch täglich Zeit fürs Füttern der Tiere und Säubern des Käfigs einrechnen. Das kann, je nach Art der Einstreu, zwischen 20 und 40 Minuten dauern. Planen Sie eventuell auch am Wochenende Zeit ein, um neue Äste für ihren Papagei zu schneiden.
Genug Platz für einen großen Papagei:
Graupapageien brauchen viel Platz. Der Käfig kann nie groß genug sein und muss mindestens 100x100x200 cm groß sein um das Tier nicht einzuengen. Hinzu kommt, dass der Papagei beim Freiflug gern weite Strecken fliegt. Ein kleines Zimmer ist hierfür zu wenig. Sorgen Sie auf jeden Fall dafür, dass der Papagei genug Raum zum Fliegen hat, da sonst die Flügelmuskulatur nicht genug trainiert wird und Verkümmert. Am besten ist eine große Freifluganlage im Garten, auf der er viel Platz zum Fliegen und Spielen hat, doch wenn Sie ihn nicht nach draußen lassen möchten aus Angst er könnte sich mit Krankheiten infizieren, dann sollten Sie zumindest ein großes Haus oder eine große Wohnung besitzen, in der er dann ungezwungen fliegen kann.
Schmutz und Zerstörung
Papageien koten überall ab, und nagen an allem was sie finden. Wenn sie teure Möbel, wertvolle Teppiche oder kostbare Bilder besitzen, sollten Sie vorsichtig sein, denn bei jedem Freiflug kann schnell etwas kaputtgehen. Der Spieltrieb von Graupapageien ist extrem groß und so beißen sie an allem herum, was ihre Neugier weckt. Besonders sollten Sie natürlich darauf achten, dass der Vogel nicht an Stromkabeln oder für ihn giftigen Dingen knabbert. Auch Schmutz kann leicht vorkommen. Graupapageien spielen gern in Blumenerde und verteilen Sie auch über dem Fußboden. Beachten Sie dies vor dem Kauf.
Verträglichkeit mit Kindern und anderen Haustiere:
Wenn in ihrem Haushalt noch sehr kleine Kinder leben ist vom Kauf eines Graupapageis abzusehen. Lärm und hastige Bewegungen können das Tier leicht verängstigen und Vögel die dauerndem Stress ausgesetzt sind, neigen zum Kreischen, Rupfen und Selbstverstümmeln.
Gegenüber anderen Tieren sind Papageien meist friedlich, doch gerade Katzen oder Hunde mit ausgeprägtem Jagdinstinkt können schnell zur Gefahr für das Tier werden, auch wenn sie gut erzogen sind. Lassen Sie ihren Papagei niemals mit einem Hund oder einer Katze allein.
Die Vergesellschaftung mit anderen Vögeln kann problematisch werden, da Graupapageien in freier Wildbahn keine solchen artenübergreifenden „Freundschaften“ eingehen. Aber bei sorgfältiger Planung und guter Haltung ist es durchaus auch möglich, verschiedene Vögel zusammen zu halten.
Lärm:
Vor dem Kauf eines Graupapageis sprechen Sie bitte mit ihren Nachbarn. Diese Vögel können sehr laut werden. Wenn ein Papagei sich langweilt beginnt er oft zu schreien, bis sich jemand um ihn kümmert. Dies kann besonders problematisch werden, wenn Sie berufstätig sind. In hellhörigen Wohnung kann das schnell zu Streit führen. Auch nachts kann es passieren, dass die Tiere anfangen zu pfeifen wenn sie wach werden und vielleicht nicht mehr einschlafen können. Sie sollten vor dem Kauf unbedingt mit allen Menschen in Ihrer Nähe abklären, ob gelegentlicher Lärm ein Problem wäre.
Graupapageien machen viel Arbeit, kosten Geld, Zeit und Nerven und tun nicht immer, was man gerne möchte. Doch wenn Sie ihrem Tier viel Liebe, Geduld und Verständnis entgegen bringen, ihm Zeit zur Eingewöhnung lassen und sich dann viel mit ihm beschäftigen, werden Sie nicht nur ein Haustier haben, sondern über viele Jahrzehnte hinweg einen Gefährten, der ihnen viel Freude bringt. Sie werden schnell merken, was Ihr neues Haustier braucht und möchte und wenn sie erst sein Vertrauen haben uns seine Körpersprache verstehen, werden Sie froh sein, sich für einen Graupapagei entschieden zu haben.