Graupapageien sind sehr neugierige Tiere, die sehr viel beschäftigt werden müssen, da sie sich sonst sehr schnell langweilen. Dies kann dann zu Kreischen und Rupfen führen. Sorgen Sie also dafür, dass der Vogel immer genug Spielzeug zur Verfügung hat. Bieten Sie ihm Holz- und Acrylspielzeug in verschiedenen Farben, Größen und Formen an, sorgen Sie für genug Kletter- und Knabbermöglichkeiten und geben Sie ihm auch, wenn möglich einen Mineralstein zum knabbern. Reinigen Sie das Spielzeug regelmäßig und erneuern Sie altes, kaputtes oder schon oft benutztes Spielzeug. Graupapageien können sich sonst schnell langweilen. Beliebte Klettermöglichkeiten sind auch Seile und Taue.
Doch nicht nur einfaches Spielzeug sollte als Beschäftigung dienen. Wichtig ist auch „Kopfarbeit“ und intensiver Kontakt mit dem Umfeld. Graupapageien entdecken gern Neues und lieben es, kleine Rätsel zu lösen. Wenn Sie gern basteln, freut sich Ihr Haustier sehr über selbst hergestellte Wippen, Klettermöglichkeiten oder Behälter die mit Leckereien gefüllt sind, die er sich erst erarbeiten muss. Verzichten Sie allerdings auf Spielzeug aus Plastik, oder das mit Elektronik verbunden ist. Die Verletzungsgefahr ist dann vor den Vogel sehr hoch, da er sich an der Elektronik einen Stromschlag holen kann, oder das Plastikspielzeug bei Benutzung kaputtgeht und splittert.
Jedoch sollte man auch mit jedem Graupapagei täglich etwas trainieren. Natürlich kann man solche Tiere nicht abrichten wie Hunde, aber man kann ihnen leicht kleine Kunststücke bestimmte Kommandos beibringen. Wichtig ist, dass ein solches Training ohne Druck und Strafen abläuft. Das sog. Klickertraining ist bei Graupapageien sehr effektiv und kann auch bei der Vertrauensbildung extrem weiterhelfen. Denn so lernt das Tier, dass es belohnt wird, wenn es etwas richtig macht. So können Sie ihm auf spielerische Weise z. B. angemessenes Verhalten im Käfig beibringen, sein Spielverhalten kontrollieren, verbale Anordnungen leichter erlernbar machen oder ihm falsches Verhalten abgewöhnen. So können Sie auch deutlich leichter Verhaltensmuster unterbrechen, da Sie durch Belohnung unerwünschtes Verhalten mit erwünschtem ersetzen. Intensives Training kann Graupapageien so selbst das Schreien oder Rupfen abgewöhnen. Ebenfalls lernst der Papagei, sich besser in der Familie zurecht zu finden, lernt, wo seine Grenzen liegen und reagiert meist ausgeglichener wenn er bestimmte Regeln akzeptieren soll. Natürlich lernen Jungtiere am besten, aber auch älteren Papageien kann man noch alles beibringen. Man braucht nur deutlich mehr Geduld und es wird länger dauern, bis er tut, was sie von ihm möchten.
Bestimmte Basiskommandos sollte jeder Graupapagei beherrschen. Als erstes sollte er lernen, was das Wort „Nein“ bedeutet. Beißt er Beispielsweise an einem Möbelstück herum, das er nicht anknabbern soll, so sprechen Sie das Wort klar, deutlich und bestimmt aus. Schieben Sie ihn dabei sanft und ohne ihm weh zu tun zur Seite, sodass er das Möbelstück nicht mehr erreichen kann. Nach einiger Zeit wird er allein auf das Wort hören und begreifen, dass Sie damit ausdrücken, dass Sie etwas nicht möchten.
Ebenfalls sollten die Tiere die Kommandos „auf“ und „ab“ kennen. Sie geben ihm damit zu verstehen, wann er auf Ihre Hand bzw. herunter klettern soll. Am schnellsten verstehen es die Tiere, durch praktisches Klickertraining. Bieten Sie ihm beim Freiflug ab und zu die Hand an und sagen Sie „Auf“. Wenn er dann auf ihre Hand klettert, betätigen Sie den Klicker und geben Sie ihm eine Belohnung. Genauso können Sie ihm auch den Befehl „Ab“ beibringen. Das erleichtert es sehr, das Tier wieder in den Käfig zu bringen, wenn man den Freiflug beenden möchte.
Genauso können Sie dem Tier alles Mögliche lernen, vorausgesetzt, dass der Vogel Lust dazu hat.
Bestrafen Sie das Tier jedoch niemals mit Schlägen oder Futterentzug. Damit steigern Sie den Trainingserfolg nicht sondern zerstören nur das Vertrauen.